Von der Ergebniskrise nach der Derby-Heimpleite gegen RWO und der verspielten 2:0-Führung bei Aufsteiger Eintracht Hohkeppel ist beim MSV Duisburg Anfang März nichts mehr zu spüren. Der Vorsprung auf die schwächelnde Konkurrenz wächst. Die Zebras liegen voll auf Aufstiegskurs. Das sind die Gründe für den Wiederaufschwung zur richtigen Zeit.
Die Null steht: Die eingespielte Viererkette von Dietmar Hirsch hat ihre defensive Stabilität aus der Hinrunde zurückgewonnen. Max Braune blieb seit dem torlosen Remis gegen Paderborn vom 14. Februar im nun vierten Spiel hintereinander ohne Gegentreffer.
Brutale Effektivität: Wirklich ansehnlich war von den bisherigen Rückrundensiegen zwar nur der Auftritt im Spitzenspiel gegen Fortuna Köln. Die Offensivreihe um den mit neun Treffern besten Torschützen und aktuell auffälligsten Duisburger Patrick Sussek ist aber jederzeit für ein Tor gut. Die Kombination aus der besten Abwehr der Liga und der Schnörkellosigkeit in der Offensive: ein Faustpfand im Kampf um die Meisterschaft.
Zwei Neue zünden: Thomas Pledl und Dustin Willms sind noch verletzt, Ersatzkeeper Julius Paris kam bisher noch nicht zum Einsatz. Zwei Winterneuzugänge konnten sich besonders gut integrieren. Thilo Töpken, Torschütze zum 1:0 in Wiedenbrück, hat Malek Fakhro als einzige Sturmspitze den Rang abgelaufen. Max Dittgen kommt mit seiner Erfahrung immer besser rein. Zwar beackert der 30-Jährige die rechte Seite mit weniger Tempo. Das verletzungsbedingte Fehlen von Jan-Simon Symalla macht sich dieser Tage aber kaum bemerkbar.
Breiter Kader: „Wir haben 18 Stammspieler“, sagte Dietmar Hirsch noch nach dem Topspielsieg gegen Köln. Vermeintlich schmerzhafte Ausfälle werden aktuell gut kompensiert. Bestes Beispiel: die Linksverteidigerposition. Zweimal vertrat Mert Göckan den rotgesperrten Can Coskun, der in Wiedenbrück seine fünfte Gelbe sah. Hirsch rotierte schon zur Halbzeit zurück.
„Für Mert war es nicht einfach, weil er davon ausgegangen ist, dass er spielt. Hut ab vor seiner Reaktion. Er hat in der zweiten Halbzeit wie auch in den beiden Spielen vorher super gespielt. Aber wir haben das Leistungsprinzip gesehen. Wir haben zwei Top-Linksverteidiger, wollten aber früh wechseln, um kein Risiko einzugehen und den Blick auf nächste Woche zu richten“, erklärte Hirsch.
Glaube an die Qualität: Hirsch betonte in Ostwestfalen auch, dass niemand von einem Durchmarsch ausgehen konnte und die „kleine Delle“ zum Jahresstart intern nicht zu negativ bewertet wurde. „Die Leistungen waren nicht immer schlecht, die Ergebnisse waren ärgerlich. Wir haben im Derby eins auf die Fresse bekommen und noch mehr gemerkt, worum es geht und was die Fans sehen wollen. Das war vorher schon so. Aber wir reißen uns den Arsch auf und spielen guten Fußball.“
Eben diese „Kombination aus Qualität, Mentalität und Siegeswille“ habe seine Mannschaft wieder in die Spur gebracht. Spieler und Trainer blicken derzeit mit großer Freude auf die Tabelle. „Dass die anderen schwächeln gibt dir natürlich noch mal einen Push, um das Ding bis zum Ende durchziehen zu können.“
Schon am nächsten Freitag können die Meidericher im Heimspiel gegen die U23 des FC Schalke 04 erneut vorlegen. Mit der Unterstützung der eigenen Fans im Rücken scheint die Drittligarückkehr des MSV Duisburg derzeit nur eine Frage der Zeit zu sein.